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Philosophie der Politikwissenschaft

Die Subdisziplin "Philosophie der Politikwissenschaft" ist eine vergleichsweise junge Teildisziplin der Politikwissenschaft, die sich mit den philosophischen Grundlagen wissenschaftlicher Forschung in der Politikwissenschaft auseinandersetzt.

In diesem Zusammenhang werden die axiologischen, epistemischen, methodologischen und ontologischen Grundlagen erörtert. Im Folgenden finden Sie meine Beiträge zu diesem Themenfeld. 

  1. Monographien
  2. Artikel
  3. Projekt - Philosophie der Politikwissenschaft
  4. Seminar-/Vortragsbeschreibung
  5. Multilinguale Vorgehensweise
  6. Einführende Literatur
Methodologie

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1. Monographien

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Im Erscheinen: Philosophie der Politikwissenschaft. Grenzen und Möglichkeiten politikwissenschaftlicher Forschung: Axiologische, epistemische, methodologische und ontologische Grundlagen der Politikwissenschaft.

2017: „Methodenstreit“ und Politikwissenschaft.
Der methodologische Glaubenskrieg am Beginn des 21. Jahrhunderts zwischen szientistischem Establishment und phronetischen Perestroikans. Heidelberg: heiBOOKS. 

2. Artikel

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2021a: Methodology and political science: the discipline needs three fundamentally different methodological traditions und https://doi.org/10.1007/s43545-020-00034-0.

2021b: Philosophie der Politikwissenschaft. Prolegomena einer vernachlässigten Subdisziplin.

2020: Verhältnis zwischen Politik und Wissenschaft. Ein komplementäres Modell der Politikberatung, in: The European und in: GlobKultMagazin.

3. Projekt - Philosophie der Politikwissenschaft

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Hier findet man die PDF-Versionen des Projektes "Philosophie der Politikwissenschaft" in Englisch, Deutsch und Rumänisch:

4. Seminar-/Vortragsbeschreibung

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Innerhalb der allgemeinen Wissenschaftsphilosophie werden die rationalen Grenzen und Möglichkeiten der Wissenschaften analysiert. Die Bedeutung von Empirie, Methodologie, Praxisbezug, Rationalität und Werten wird thematisiert. Die zentrale Fragestellung lautet: Welches sind die Grundlagen wissenschaftlicher Forschung? Dabei können meiner Meinung nach vier Fragenkomplexe idealtypisch identifiziert werden:

  1. Ontologie: Welche Gegenstände können und sollen erforscht werden? Welche Art von Problemen, welche Entitäten, Eigenschaften, Phänomene, Relationen oder Strukturen sollen innerhalb der Wissenschaft thematisiert werden?

  2. Axiologie: Welche Aufgaben und Ziele verfolgen Wissenschaftler? Inwieweit können und sollen Werte erforscht werden? Welche Werte konstituieren Wissenschaft?

  3. Methodologie: Was ist und was kann Wissenschaft? Wie kann Wissenschaftlichkeit garantiert werden? Welches sind die Grenzen und Möglichkeiten wissenschaftlicher Forschung?

  4. Epistemologie: Welche Ergebnisse, welches Wissen oder welche Theorien kann Wissenschaft generieren?

In dem Handbuch “The Routledge Companion to Philosophy of Social Science” (McIntyre/Rosenberg 2017) gibt es zu allen Sozialwissenschaften (Geschichte, Politische Wissenschaft, Psychologie, Soziologie/Anthropologie und Wirtschaftswissenschaften) ein Kapitel. Das Kapitel über die Politikwissenschaft trägt den Titel “Why is there no philosophy of political science?” (Verbeek/McIntyre 2017). Die Autoren stellen erstens fest, dass es keine Spezialdisziplin „Philosophie der Politikwissenschaft“ mit einer entsprechenden institutionellen Verankerung im System Wissenschaft z.B. Curricula, Lehrstühle oder Zeitschriften gibt. Zweitens gibt es aber eine Vielfalt von Beiträgen, die sich mit den Grenzen und Möglichkeiten politikwissenschaftlicher Forschung und damit mit Grundsatzfragen des Faches auseinandersetzen.

In diesem Seminar/Vortrag wird ein Einblick in das Spezialgebiet der „Philosophie der Politikwissenschaft“ gegeben. Erstens werden die Grenzen und Möglichkeiten politikwissenschaftlicher Forschung idealtypisch anhand der axiologischen, epistemischen, methodologischen und ontologischen Grundlagen erörtert. Zweitens wird die Bedeutung dieser Spezialdisziplin für das Fach Politikwissenschaft herausgearbeitet. Die Auseinandersetzung mit den Grundlagen des Faches ermöglicht nicht nur eine therapeutische Dimension zur Beseitigung von Missverständnissen, sondern fördert darüber hinaus innovative Einsichten, die das Fach in vielfältiger Hinsicht weiterbringen können. Vier Fragenkomplexe werden erörtert: 

  1. Ontologische Dimension: Welches ist der Gegenstandsbereich der Politikwissenschaft als Teilbereich des Wissenschaftssystems? Welche Art von Problemen, welche Entitäten, Eigenschaften, Phänomene, Relationen oder Strukturen werden innerhalb der Politikwissenschaft thematisiert?

  2. Axiologische Dimension: Welche Aufgaben und Ziele können und sollen die Politikwissenschaftler verfolgen? Inwieweit können und sollen politische Werte erforscht werden? Welche Werte konstituieren die Politikwissenschaft?

  3. Methodologische Dimension: Welche Verfahren können Wissenschaftlichkeit garantiert werden? Welche politikwissenschaftliche Methodologien werden verwendet? Welche Grenzen und Möglichkeiten haben politikwissenschaftliche Methodologien?

  4. Epistemische Dimension: Welche Ergebnisse, welche Erkenntnisziele, welches politische Wissen oder welche politischen Theorien kann die Politikwissenschaft generieren?

PDF-Version: Seminarunterlgen

5. Multilinguale Vorgehensweise Seitenanfang

Sprache und Mathematik sind die wichtigsten Werkzeuge für Wissenschaftler. Wenn man allein die Sprache als Instrument der Wissenschaften betrachtet, dann fallen zwei Besonderheiten auf: Erstens es gibt zig Sprachen und zweitens gehen Wissenschaftler überall auf der Welt dazu über, nur in Englisch, der heutigen Lingua franca, zu publizieren.
Im Folgenden möchte ich zeigen, dass Mehrsprachigkeit erstens die Leistungs-fähigkeit der Sprache als Instrument der Wissenschaften steigert und dass Mehrsprachigkeit zweitens zur Reliabilität wissenschaftlicher Ergebnisse beiträgt, weil die Ergebnisse gleichzeitig in einer anderen Sprache reproduziert werden. Drittens ist Mehrsprachigkeit die grundlegendste Voraussetzung für Multikulturalität. Daher lohnt sich eine Publikation in mindestens noch einer Sprache neben Englisch. Eine Publikation in Englisch ist heute unbestritten unerlässlich. Diese Thesen werden am Beispiel eines Problems aus der Philosophie des Wissens entwickelt – anhand der von Gilbert Ryle gemachten Unterscheidung zwischen „knowing that“ und „knowing how“. Hier findet man einen Artikel dazu:

6. Einführende Literatur

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Aristoteles, 1920 [4. Jahrhundert vor Christus]: Aristoteles Organon. Neu übersetzt und erläutert von Eugen Rolfes. Leipzig: Felix Meiner.

  • Erster Teil: Die Kategorien (Hermeneutik, griechisch: peri ton kategorion, lateinisch: categoriae). Kategorien oder Lehre von den Grund¬begriffen. 1-86.

  • Zweiter Teil: Lehre vom Satz (peri hermeneias, de interpretatione), Hermeneutika oder Lehre vom Urtheil. 1-42.

  • Dritter Teil: Lehre vom Schluss (Erste Analytik, analytika protera, analytica priora), Erste Analytiken oder Lehre vom Schluss. 1-209.

  • Vierter Teil: Lehre vom Beweis (Zweite Analytik analytika hystera, analytica posteriora), 1-164. Zweite Analytiken oder Lehre vom Erkennen.

  • Fünfter Teil: Topik (topoi, topica), Die Topik. 1-227.

  • Sechster Teil: Sophistische Widerlegungen (peri ton sophistikon elenchon, de sophisticis elenchis), Ueber die sophistischen Widerlegungen. 1-80.

Aristoteles, [4. Jahrhundert vor Christus]: Aristoteles Organon. URL: www.zeno.org/Philosophie/M/Aristoteles/Organon?hl=organon+aristoteles. Zugriff 5.10.2019.

Bevir, Mark/Rhodes, Roderick Arthur William, (Hg.), 2016a: Routledge Handbook of Interpretative Political Science. London, New York: Routledge.

Box-Steffensmeier, Janet M./Brady, Henry E./Collier, David (Hg.), 2010a [2008]: The
Oxford Handbook of Political Methodology. New York: Oxford University Press.

Creswell, John W., 32013 [1998]. Qualitative Inquiry & Research Design. Choosing Among Five Approaches. Thousand Oaks, London, New Delhi: Sage Publications.

Flick, Uwe/Kardorff, Ernst von/Steinke, Ines (Hg.), 112015 [2000]: Qualitative
Forschung. Ein Handbuch. Reinbek: Rowohlt.

Herfeld, Catherine, 2017: Philosophie der Politikwissenschaft. In: Lohse, Simon/Reydon, Thomas, (Hg.), 2017: Grundriss Wissenschaftsphilosophie. Die Philosophien der Einzelwissenschaften. Hamburg: Felix Meiner. 615-650.

Kincaid, Harold/Van Bouwel, Jeroen, (eds.), 2023: The Oxford Handbook of Philosophy of Political Science. Oxford: Oxford University Press.

Lauer, Johann, 2017: „Methodenstreit“ und Politikwissenschaft. Der methodologische Glaubenskrieg am Beginn des 21. Jahrhunderts zwischen szientistischem Establishment und phronetischen Perestroikans. Heidelberg: heiBOOKS.
Webversion: lauer.biz/methodenstreit/index.htm

Leopold, David/Stears, Marc, (Hg.), 2008: Political Theory: Methods and Approaches. Oxford: Oxford Universtiy Press.

Lohse, Simon/Reydon, Thomas, (Hg.), 2017: Grundriss Wissenschaftsphilosophie. Die Philosophien der Einzelwissenschaften. Hamburg: Felix Meiner.

McIntyre, Lee/Rosenberg, Alex, (Hg.), 2017: The Routledge Companion to Philosophy of Social Science. London, New York: Routledge.

Moses, Jonathan W./Knutsen, Torbjørn L., 22012 [2007]: Ways of Knowing. Competing Methodologies in Social and Political Research. New York: Palgrave Macmillian.

Verbeek, Bruno/McIntyre, Lee, 2017: Why is there no philosophy of political science? In: McIntyre, Lee/Rosenberg, Alex, (Hg.), 2017: The Routledge Philosophy Companion to Philosophy of Science. 433-447.


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